Starthilfe geben – So funktioniert's
Eine Autopanne kann jeden treffen, meistens jedoch in sehr ungünstigen Situationen. Besonders in der kalten Jahreszeit kann es eine unschöne Überraschung sein, wenn der Wagen nicht mehr anspringt. Doch egal, ob man selbst in diese missliche Lage gerät oder man jemand anderem Starthilfe (auch Überbrückung genannt) geben möchte: Mit einer einfachen Anleitung geht das ganz leicht!
So gehen Sie bei der Starthilfe vor
Sicherheit hat Vorrang
Besonders an viel befahrenen Straßen sollten Sie das Fahrzeug mit dem Pannendreieck gut absichern und sich (sowie die helfende Person) mit der Warnweste sichtbar machen. Vergessen Sie auch nicht, rechtzeitig die Warnblinkanlage einzuschalten.
Batteriepole freilegen
Achten Sie darauf, dass die Pole der Batterie so weit wie möglich frei von Schmutz sind, bevor Sie beginnen.
Rotes Kabel anschließen
Verbinden Sie jetzt das rote Kabel mit dem Pluspol des liegengebliebenen Autos und das andere Ende mit dem Pluspol des Spenderfahrzeugs.
Schwarzes Kabel anschließen
Im nächsten Schritt wird das schwarze Kabel am Minuspol des Spenderautos (oder am vorgegebenen Massepunkt) montiert. Das andere Ende des schwarzen Kabels wird am vorgegebenen Massepunkt des Pannenautos festgemacht (in Betriebsanleitung nachlesen). Achtung: Um Funkenflug zu vermeiden, darf das schwarze Kabel beim Pannenauto nicht direkt an der Batterie angeschlossen werden!
Motor starten
Starten Sie nun die Motoren beider Autos, das Spenderauto zuerst.
Beide Fahrzeuge laufen lassen
Wenn die Starthilfe geklappt hat, sollten Sie beide Fahrzeuge für eine Weile laufen lassen. Wenn das Pannenfahrzeug immer noch streikt, brauchen Sie Hilfe von den Profis, z.B. vom ÖAMTC.
Stromverbraucher im Pannenauto einschalten
Sobald der Motor läuft, schalten Sie im Pannenfahrzeug größere Stromverbraucher wie Lüftung, Gebläse und Licht ein, damit Überspannungen vermieden und die Fahrzeugelektronik geschont wird.
Kabel entfernen und Stromverbraucher abschalten
Trennen Sie zunächst das schwarze Kabel vom Spenderfahrzeug und dann vom Pannenfahrzeug. Dann das rote Kabel abstecken. Schalten Sie die Verbraucher, die nicht benötigt werden, beim Pannenfahrzeug wieder ab.
Weiterfahren und auf Probleme achten
Wenn das Pannenfahrzeug wieder in Betrieb genommen wird, sollten Sie auf mögliche Störungen achten. Elektrische Fahrfunktionen können bei Batterieproblemen gefährlich beeinträchtigt werden.
Batterie aufladen
Fahren Sie eine Zeit lang möglichst ununterbrochen, um die Batterie wieder aufzuladen, oder verwenden Sie ein geeignetes Ladegerät an einer Haushaltssteckdose.
Tipps & Tricks
Sonderfall Elektroauto
Kann ein Elektroauto mit Starthilfe wieder zum Laufen gebracht werden? Ja, aber in der Regel kann damit keine Starthilfe gegeben werden. Je nach Marke und Modell kann die Starthilfe zu Schäden an der eigenen Batterie führen, da Elektroautos meist mit kleineren Starterbatterien ausgestattet sind.
Auf keinen Fall die Minus- und Pluspole miteinander verwechseln
Diese kleine Unachtsamkeit kann die Bordelektrik beschädigen und bei der Reparatur richtig teuer werden. Schauen Sie im Zweifelsfall in der Bedienungsanleitung nach oder wenden Sie sich direkt an den Pannendienst, um auf Nummer sicher zu gehen.
Hochwertige Kabel
Die Qualität der verwendeten Kabel darf bei der Starthilfe nicht vernachlässigt werden. Orientieren Sie sich an der DIN-Norm 72553 und achten Sie auf die richtige Kabelgröße (mind. 16 mm² für Benzin, mind. 20 mm² für Diesel). Qualitativ hochwertige Kabel verfügen teilweise auch über Sicherungen, die Überspannungen entgegenwirken können
Austausch einer defekten Batterie
Sollte sich die Batterie als defekt herausstellen, stellt sich die Frage nach der Gewährleistung oder Garantie. Informieren Sie sich rechtzeitig darüber, ob der Batteriewechsel in eine der beiden Kategorien fällt.